Blog-Artikel

Reisen im 19. Jahrhundert

Früher haben Reisen so richtig lange gedauert. Etwas, das wir uns heute kaum noch vorstellen können. Eine Reisegesellschaft brauchte in einer Postkutsche Anfang des 19. Jahrhunderts für 100 km von Emmerich nach Münster 2 volle Tage. Und die Kaufleute mit ihren Gespannen waren noch langsamer unterwegs. Doch nach und nach wurden die Reisewege immer weiter […]

Früher haben Reisen so richtig lange gedauert. Etwas, das wir uns heute kaum noch vorstellen können. Eine Reisegesellschaft brauchte in einer Postkutsche Anfang des 19. Jahrhunderts für 100 km von Emmerich nach Münster 2 volle Tage. Und die Kaufleute mit ihren Gespannen waren noch langsamer unterwegs.

Doch nach und nach wurden die Reisewege immer weiter erschlossen und ausgebaut. Im Jahr 1850 erhielt Lippstadt den Anschluss an das immer schneller wachsende Eisenbahnnetz. So erhielten sie eine gute und leistungsfähige Anbindung an die Zentren der aufblühenden Schwerindustrie im Ruhrgebiet. Und tatsächlich fuhr am 4. Oktober 1850 der erste planmäßige Personenzug der Königlich-Westfälischen Eisenbahn auf der Strecke Paderborn-Lippstadt-Soest-Hamm. Und nur einige Tage später kam der erste mit Kohlen beladene Güterzug in Lippstadt an.

Und auch der Straßenbau machte Fortschritte. Die ersten Chausseen wurden gebaut, z.B. von Erwitte über Lippstadt nach Wiedenbrück, die heutige B55. In ihrer Verlängerung sollte sie sie die Weser bei Minden mit dem Rhein verbinden. Das brachte natürlich eine Erhöhung des Frachtverkehrs mit sich und wirkte sich positiv auf den Handel in Lippstadt aus.

Für Lippstadt hatte die Nord-Süd-Verbindung (der Reiseverkehr wurde hier damals übrigens noch mit Postkutschen abgewickelt) größere Bedeutung als die Ost-West-Straße. Der Ausbau der Verbindung nach Soest änderte daran nichts, nahm aber dem Alten Postweg über Hellinghausen noch mehr von seiner Bedeutung.

1823 war die Chaussee dann fertig, vier Jahre später die ganze Fernstraße. Dennoch blieb das Reisen beschwerlich.

Auf den kleinen Bildern seht ihr den Lippstädter Bahnhof um 1850 und den Linienbus der Firma Ludwig Mülker in Lippstadt, der von 1858 bis 1885 die Personenfahrt zwischen Lippstadt und Rheda unterhielt.

Könnt ihr euch heute noch vorstellen, so zu reisen, anstatt bequem in ein Flugzeug zu steigen?

Beitrag bewerben

Alle Reaktionen:

66

zurück zur übersicht