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Neue Minijob-Grenze: 520 Euro ab Oktober

Zeitgleich mit der Erhöhung des Mindestlohns von 9,82 Euro auf 12 Euro am 1. Oktober 2022 tritt auch die neue Minijob-Grenze von 520 Euro in Kraft. Klingt auf den ersten Blick gut – doch die Änderung hat nicht nur Befürworter. Vor- und Nachteile der Gesetzesänderung “Chance auf mehr Netto” Christian Lindner (FDP), Finanzminister hält die […]

Zeitgleich mit der Erhöhung des Mindestlohns von 9,82 Euro auf 12 Euro am 1. Oktober 2022 tritt auch die neue Minijob-Grenze von 520 Euro in Kraft. Klingt auf den ersten Blick gut – doch die Änderung hat nicht nur Befürworter.

Vor- und Nachteile der Gesetzesänderung

“Chance auf mehr Netto”

Christian Lindner (FDP), Finanzminister hält die Gesetzesänderung für eine gute Sache. Denn “fleißige Menschen (z.B. Rentner und Studierende) haben so die Chance auf etwas mehr Geld im Portemonnaie.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund sprach dagegen von einem Riesenfehler. Denn die Befürchtung ist, so NGG-Vorsitzender Zeitler, dass durch die Erhöhung der Grenze immer mehr reguläre Arbeitsplätze verdrängt werden und gerade Frauen dadurch weiterhin in einer Teilzeitfalle festhängen. Diese wiederum fördert Altersarmut, da in Minijobs keine Beiträge zur Sozialversicherung gezahlt werden. Durch den geringen Verdienst ist aber auch keine private Vorsorge möglich. Auch die Pandemie hat gezeigt, dass es dringend notwendig wäre, Minijobs zu regulieren statt die Verdienstgrenze zu erhöhen. Durch die Lockdowns haben viele Menschen in Minijobs – gerade in der Gastronomie – ihre Arbeitsplätze verloren. Sie bleiben dann zurück ohne Anspruch auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld und auch ohne jegliche soziale Sicherung.

Ab dem 01. Oktober 2022 orientiert sich die Grenze von 520 Euro an der Wochenarbeitszeit von 10 Stunden und den neuen Mindestlohnbedingungen. Die Koalition von SPD, FDP und Grünen möchte gleichzeitig verhindern, dass Minijobs als Ersatz für reguläre Arbeitsverhältnisse missbraucht werden oder, wie der NGG-Vorsitzende Zeitler befürchtet, zur Teilzeitfalle für Frauen werden.

Arbeitsverträge anpassen

Da die o.g. Änderungen Einfluß auf die Arbeitszeit haben werden, müssen die aktuellen Arbeitsverträge angepasst werden. Künftig können im Minijob nur noch rund 43 Stunden gearbeitet werden. Wird der Arbeitsvertrag nicht angepasst, können höhere Steuern und Sozialabgaben anfallen.

Also unbedingt drauf achten.

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