Der Charakter eines Weines wird über fünf verschiedene Säulen definiert – Körper, Tannine, Alkohol, Säure und Süße.
Durch den Körper bekommt man ein Gefühl für die Schwere bzw. Leichtigkeit eines Weines. Dies wird durch die vier Säulen Tannine, Alkohol, Säure und Süße und deren Zusammenspiel beeinflusst. Der Eindruck eines vollen Weinkörpers entsteht z.B. durch viele Tannine, viel Alkohol und viel Süße. Dem gegenüber bewirkt viel Säure das Gefühl von Leichtigkeit.
Ein Weinmacher hat also viele Möglichkeiten, seinen Wein in die eine oder andere Richtung zu kreieren. Neben den oben genannten Möglichkeiten, gibt es natürlich noch weitere, um den Körper eines Weines zu gestalten. Doch in die geheime Welt der Winzer wollen wir an dieser Stelle nicht weiter eintauchen.
Durch das Zusammenspiel der einzelnen Säulen werden z.B. Weißweine weniger körperreich wahrgenommen als Rotweine. Süße Weine wirken körperreicher als trockene, ebenso Weine mit viel einem hohen Alkoholgehalt. Prickeln lässt einen Wein leichter wirken, weshalb wir prickeliges im Sommer schweren Weinen vorziehen.
Tannine gehören zum Geschmacksbild eines Weines und haben tatsächlich einen Einfluss auf unsere Gesundheit.
Tannine sind nicht unbedingt beliebt, denn sie sind im Wein für das Gefühl von Taubheit (Adstringenz) und Bitterkeit assoziiert. Doch woher stammen sie eigentlich udn wie gelangen sie in den Wein? Tannine kommen in roten Traubenschalen vor, aber auch in Kernen, Stielen und dem Fassholz, in denen der Wein lagert. Daher findet wir viel mehr Tannine in Rotweinen als in Weissweinen. Neben der Assoziation mit Taubheit und Bitterkeit, stabilisieren sie den Wein und schützen damit auch seine Qualität.
Tannine findet wir vor allem in jungen Rotweinen. Umso älter der Wein, desto geringer der Tanningehalt. Es werden drei Stufen der Intensität unterschieden. Schwach-mittel bedeutet, neben der milden bis mäßigen Bitterkeit, auch nur eine schwache bis mäßige Trockenheit im Mundraum. Bei “Mittel-hoch” schmeckt schon deutlich trocken und bei “hoch” können wir sogar eine leichte Taubheit imm Mundraum verspüren.
Die Auswahl an Weinen ist schier gigantisch. Und natürlich haben wir es mit sehr unterschiedlichen Gehältern an Alkohol zu tun. Der Alkohol macht sich natürlich geschmacklich bemerkbar. Daneben hat er aber auch Einfluss auf unsere Gesundheit und auf die Haltbarkeit des Weins.
Der Alkoholgehalt eines Weines steht im direkten Zusammenhang mit dem Zuckergehalt der verarbeiteten Trauben. Umso reifer die Trauben, desto mehr Zucker, desto mehr Alkohol. Werden unreife Trauben verarbeitet, muss der Alkoholgehalt manchmal durch die Zugabe von Zucker gesteuert werden. Daher ist es für einen Winzer, der auf Qualität achtet, besonders wichtig, auf die Ausgewogenheit seiner Trauben zu achten, um die künstliche Zugabe von Zucker zu vermeiden.
Die Säure im Wein trägt zum Geschmackserlebnis bei und hat auch einen Einfluss auf die Haltbarkeit eines Weines. Hat ein Wein beispielsweise zu wenig Säure, wird er als ausdruckslos wahrgenommen. Ein hoher Säureanteil lässt uns den Wein als herb, frisch, belebend und leicht wahrnehmen. Hat ein Wein zuviel oder zwenig Säure, kann er kippen und schnell schlecht werden.
Wenn die Trauben gären, verwandelt sich der in ihnen enthaltene Zucker in Alkohol. Am Ende dieses Prozesses bleibt unterschiedllich viel Zucker übrig und so entsteht ein süßer oder ein weniger süßer Wein. Wir unterscheiden fünf Süßegrade: sehr trocken, trocken, halbtrocken, lieblich und süß. Es kommt vor, dass ein Wein viel Zucker UND viel Säure enthält. Sie wirken dann weniger süß, haben aber eine vergleichbar hohe Kalorienzahl.
Aus einem Weinprofil können wir natürlich viel über den Wein ablesen, aber auch viel über den Weinmacher. Denn mit seinem Wein verrät er uns viel über seine speziellen Vorlieben. Genau so wie unser Weingeschmack ja auch individuell und sehr verschieden ist.